[Für Euch Die Ihr Lebt]
Die allerersten Aufnahmen einer im September 1995 in Thüringen gegründeten Gruppe namens Eisregen waren auf dem Rehersal Tape promo'96, dass (wie es der Titel schon verrät) 1996 entstand, und zwar im Frühjahr. Eingespielt wurde es von M. Roth (voc), M. Lenz (g), Yantit M. (dr), -DF- (key) und Berg Morbach (b). Es sind jedoch nur 30 Kopien des Tapes vorhanden, die im Besitz von Bekannten und Freunden der Gruppe sind. Der erste Gittarist der Band, Knochengott, hatte zu diesem Zeitpunkt die Band schon wieder verlassen. Das erste richtige Demo, das Ende des Weges (mit immerhin 8 Titeln), entstand dann im Sommer 1996, in 333facher Auflage. Jenes Tape sollte (und das tat es auch) Eisregen die Tür in den Underground öffnen... Ein Jahr später (im Juni 1997), immer noch auf der Suche nach einem Plattenlabel, namen Eisregen die EP Fleischhaus auf, die 2 Titel vorweisen konnte. Die Folge dieser EP war der Plattenvertrag mit dem Label Last Episode, der noch vor dem Eisregen-Debütalbum, Zerfall, zustande kam. Zerfall wurde Oktober 1997 im Frost-Studio aufgenommen (mit K. Matthes statt Berg Morbach am Bass), und erschien letztendlich mit drei alten ("Herzblut", "Eispalast" und "Ode an den Niedergang") und sechs neuen Liedern im April 1998 unter dem Label von Last Episode. Unübersehbar daran, war die zusammenhängende Geschichte über die Pest, die die ersten vier Lieder zu erzählen wussten (Pest-Zyklus). Einzige "Ballade" auf der CD ist der vorletzte Titel, "Herzblut".
Als Eckpfeiler Eisregens stellten sich schnell ihre ausgefallenen, morbiden Texte und ihr eindruckvoller Sound (mit Einflüssen aus dem Death- und Black-Metal) heraus.
Die nächste CD wurde schon kurze Zeit später veröffentlicht: Im November 1998 kam diese im "Stage One"-Studio aufgenommene und wiederum unter Last Episode veröffentlichte CD unter dem Namen Krebskolonie in die Läden. Zu erklären ist dies dadurch, das die Texte für Krebskolonie schon zu Zerfall-Zeiten fertig waren, und "nur" noch die passende Musik dazu komponiert werden musste, was typisch fur Eisregen ist, da auch im Cover der Krebskolonie-CD bereits die nächste CD angekündigt wird, die Texte also schon vorhanden waren.
Inspiration für seine Texte holt sich Frontmann und Sänger Michael Roth aus dem Filmbereich (von den B bis Z-Movie Regisseuren), und so ist auch der Grundgedanke Eisregens, eine vom Horror beeinflusste Band, zu erklären. Aber hinter so manchen Text steckt dann doch mehr, als nur eine einfache Horror-Geschichte... trotz allen Mutmaßungen versteht sich Eisregen aber als eine unpolitische Band !
Einen Unterschied gab es allerding zwischen Zerfall und Krebskolonie: Eisregen spielt nicht mehr so Black Metal lastig! Ausserdem wird die Band zukünftig durch eine Frau verstärkt: 2T. Bursche Lenz lernte sie 1997 zufällig kennen und nahm sie mit auf eine Bandprobe. Fortan bereicherte sie mit ihrer Violine die Musik Eisregens. Dagegen verließ K. Matthes die Band; seinen Part am Bass übernahm bis auf weiteres Bursche Lenz.
Um den Fans die Wartezeit auf die dritte CD etwas zu verkürzen, wurde die Mini-CD Fleischfestival (mit 2 Titeln vom neuen Album (in einer anderen Version) und 3 alten Stücken) im Winter 1999 veröffentlicht. Wiederum mit einer Änderung in der Besetzung: Keyborder -DF- stieg aus der Band aus, und der Hölzer übernahm die Rolle des Bassisten.
Das offizielle dritte und absichtlich etwas ruhiger gehaltene Eisregen Album kam dann (endlich) im Januar 2000 unter dem Namen Leichenlager in die Läden und brachte Eisregen den endgültigen Aufstieg zum Zugpferd ihres Labels. Auffällig an der CD ist, dass die Violine mehr im Vordergrund steht, als zur Zeit der Krebskolonie. Aber auch bei erscheinen der Leichenlager CD war das Textkonzept für das vierte Eisregen-Album, das den Namen Farbenfinsternis trägt (und ebenfalls unter der Fahne von Last Episode erschienen ist) bereits geschrieben. Bei der Tour zur Leichenlager CD zeichnete sich ein erneuter Wechsel in der Bandbesetzung ab: der Hölzer verläßt Eisregen. Dafür kehrte jedoch Berg Morbach zurück an seinen angestammten Platz als ER-Basser. Im Januar 2001 kam dann das erste Homevideo der Band auf den Markt welches ein Live-Mitschnitt des WGT vermischt mit Splatterszenen darstellt und desshalb auch ab 18 ist.
Noch vor einigen Oster-Konzerten, bei denen u.a. Material des neuen Albums vorgestellt wurde, erreichte die Band eine Nachricht von der BPJS: Sie werden das Album Leichenlager genaustens unter die Lupe nehmen und den Inhalt sorgfältig prüfen. Eine Indizierung dieses und eventuell auch anderer Eisregen-Alben lag in der Luft... (und da liegt sie auch heute noch... passiert ist nämlich nichts) Das Release der Farbenfinsternis (auch wenn das Album erst mit über einem Halben Jahr nach dem geplanten Veröffentlichungstermin in den Läden stand) ist ein weiterer Schritt voran. Eisregen klingt wieder härter und aggressiver. Da man dies auch Live unter Beweis stellen wollte, begab sich Eisregen Anfang 2002 auf eine dreiwöchigen Europa-Tour. Nach erfolgreicher Absolvierung und den auch nach dem Release der Farbenfinsternis andauernden Problemen mit ihrer Plattenifrma Last Epsiode Rec. beschließen Eisregen sich von dieser zu trennen. Um ihren Vertrag zu erfüllen wird aber unter Last Episode noch ein letztes Album, ein Remake des Debüt-Albums "Zerfall" (Digi-Pack incl. Bonusmaterial), veröffentlicht.
Aus den zahlreichen Angeboten anderer Plattenfirmen fiel die Wahl auf Massacre Records. Die Arbeiten am Wundwasser Album wurden jedoch vorzeitig beendet. Eine Vielzahl an Privaten Dingen im Leben so ziemlich jeden Bandmitglieds zwangen Eisregen zu einer einjährigen Pause (keine Arbeiten am neuen Album, keine Liveauftritte). Um den Ansprüchen der Fans gerecht zu werden entschloß man sich zu diesem Schritt, statt die Arbeiten am halbfertige Album noch abzuschließen und dann erst eine Pause einzulegen. Es sollte 100% Eisregen in der Platte stecken und das war unter den zu diesem Zeitpunkt gegebenen Umstäden einfach nicht möglich. Man zog es vor den Fans die Sachlage zu erklären und um ständigen Verschiebungen des Releases und Gerüchten aus dem Weg zu gehen.
Das warten auf das fünfte Werk der Thüringer dauert an...