Die einzige gesunde und schöpferische Form des Träumens beginnt mit dem Klartr�umen. Darunter verstehe ich, kurz gesagt, solche Nachttr�ume, in denen das Traum-Ich (also das im Traum erlebte Ich) v�llige Klarheit dar�ber besitzt, da� es tr�umt, und au�erdem mit klarem Bewu�tsein und klarer Erinnerung an das Wachleben nach freiem Entschlu� handelnd in das Traumgeschehen eingreifen kann. Obwohl �ber Klartraum �hnliche Erlebnisse schon seit Tausenden von Jahren von schamanistischen Naturv�lkern, tibetanischen Yogis, ja sogar von gro�en westlichen Denkern wie Aristoteles, Augustinus und Descartes berichtet wurde, blieben diese Berichte bis in die zweite H�lfte dieses Jahrhunderts der modernen Psychologie und insbesondere der Traumforschung fast unbekannt, dabei l��t sich das Klartr�umen, wie es unsere langj�hrigen Untersuchungen belegen, relativ leicht erlernen. Sollten Sie sich selbst dazu entscheiden, das Klartr�umen zu erlernen, k�nnten Sie mit klarem Bewu�tsein in die geheimnisvolle und zugleich faszinierende Welt Ihres Unter- und �berbewu�tseins vorsto�en und dabei Erfahrungen machen, die die Grenzen Ihres gew�hnlichen Vorstellungsverm�gens sprengen. Klartr�ume stehen in krassem Gegensatz zu gew�hnlichen Tr�umen, die man zu recht als "Tr�btr�ume" bezeichnen kann, weil sie nur bei getr�btem Bewu�tsein erlebt werden. Zudem k�nnen sich in gew�hnlichen Tr�umen Symptome zeigen, die im Wachzustand nur bei verschiedenen Geisteskrankheiten auftreten: man denke etwa an Wahnvorstellungen, bizarre Erlebnisabl�ufe, Denk-, Ged�chtnis- und Gef�hlsst�rungen, sowie Zust�nde der Verwirrtheit oder Desorientierung. Die naheliegende Frage, warum denn die in unserem Zivilisationskreis verbreiteten Tr�ume so h�ufig St�rungen der beschriebenen Art aufweisen, l��t sich leicht beantworten. Im Gegensatz zu unseren F�higkeiten im Wachleben, die wir ein�ben und pflegen, k�mmern wir uns in unserer "zivilisierten" Kultur kaum um die Pflege unseres Traumlebens, so da� dieses notwendigerweise verk�mmern mu�: so wie z. B. auch unser Denken und Sprechen verk�mmern m��te, wenn wir es nicht pflegen w�rden. Wie wichtig die Pflege des Traumlebens ist, belegen v�lkerkundliche Untersuchungen �ber Naturv�lker, in denen bereits Kindern der rechte Umgang mit den Tr�umen gelehrt wird, so werden die Kinder vor allem dazu angeregt, nicht vor bedrohlichen Traumgestalten im Traum zu fliehen, sondern sich mit diesen anzufreunden und sie um Hilfe zu bitten. Es hat sich erwiesen, da� diese V�lker �u�erst friedlich sind und kulturell h�her stehen als Nachbarv�lker, die ihr Traumleben vernachl�ssigen. Die erfahrungswissenschaftliche Klartraumforschung, die nicht nur die moderne Traumwissenschaft, sondern auch die gesamte Bewu�tseinsforschung mit ihren angrenzenden Wissenschafts- und Anwendungsbereichen revolutionierte, wurde erstmals von unserer Forschergruppe an der Johann Wolfgang Goethe-Universit�t in Frankfurt am Main betrieben, anschlie�end unabh�ngig voneinander von Traumforschern in England sowie in den USA, hier vor allem von STEPHEN LaBERGE an der Stanford University am zur Zeit gr��ten Schlaflabor der Welt. Heutzutage werden Klartr�ume weltweit erforscht. Diese Forschung f�hrte nach Ansicht der kanadischen Klartraumpionierin Jayne Gackenbach sogar zum wichtigsten Paradigmenwechsel innerhalb der gesamten Wissenschaft in diesem Jahrhundert. Denn was bedeuten beispielsweise die Fl�ge der Astronauten in den �u�eren Kosmos und ihre ungelenken H�pfer auf der Mondoberfl�che angesichts der Fl�ge der Oneironauten oder Traumsegler in die farben- und symboltr�chtigen Tr�ume des inneren Kosmos. Auf solchen Fl�gen k�nnen Klartr�umer in Bereiche vorsto�en, die die Grenzen aller bisher bekannten menschlichen Erfahrungsm�glichkeiten sprengen und zu ungeahnten neuen Einsichten in die Natur der menschlichen Psyche f�hren, die viel reichhaltiger ist, als wir es uns gew�hnlich vorstellen.
Bevor ich �ber einige Beispiele berichte, die jeweils nur einen sehr engen Ausschnitt aus der Vielfalt der Erfahrungsm�glichkeiten im Klartraum verdeutlichen k�nnen, m�chte ich Sie zu einem einfachen Gedankenexperiment einladen, das es Ihnen erlaubt, sich selbst ein erstes anschauliches Bild von einem, wenn auch ziemlich langweiligen Klartraum zu machen. Stellen Sie sich einfach intensiv vor, da� alles, was Sie im Augenblick in voller Leibhaftigkeit sehen, h�ren, f�hlen oder schmecken, und alles, was Sie augenblicklich wahrnehmen, blo� getr�umt ist. So echt und Wirklichkeitsgetreu kann im Klartraum die gesamte Szenerie erscheinen, verk�rzt und paradox ausgedr�ckt:

Im Klartraum schlafen Sie (in der �u�eren physischen Welt) und wachen Sie (in der inneren Traumwelt) zur gleichen Zeit.
Doch zur�ck zu unserem Gedankenexperiment. Wenn Sie jetzt wirklich - vielleicht aufgrund einer Ungereimtheit im Erleben - zur Erkenntnis gelangt w�ren, da� Sie tr�umten, w�rde Ihnen als erfahrener Klartr�umer sicherlich Interessanteres und Aufregenderes einfallen, als mit der Lekt�re fortzufahren. Sie k�nnten beispielsweise zu fernen Orten und Zeiten, zu Lebenden und Toten, zu sinnlichen und au�ersinnlichen Welten reisen. Und da diese Reisen unglaublich echt empfunden werden, vergessen unkritische Traumsegler oft, da� es sich allenfalls um Reisen in die "unbekannten R�ume" ihre eigenen Psyche handelt. Nur wenn Sie dies nicht vergessen, und nicht etwa primitiven okkultistischen Lehren verfallen, k�nnen Sie im Klartraum die in Ihnen schlummernden Kr�fte Ihres Unter- und �berbewu�tseins wecken und sich diese in sch�pferischer Weise zunutze machen.


Tr�um' ich oder Wach' ich?

Bevor ich darauf eingehen werde, m�chte in einer kurzen R�ckblende meinen eigenen Zugang zum Klartr�umen skizzieren, um Sie damit zugleich mit einer einfachen Methode zur willentlichen Herbeif�hrung dieser Form des Tr�umens vertraut zu machen. Es war zu Beginn meines Psychologiestudiums, als wir Studierenden �ber die Unterschiede zwischen Wach- und Traumleben diskutierten. Ich selbst konnte zu diesem Thema leider kaum etwas beisteuern, da ich mich nur wenig an meine Tr�ume erinnern konnte. Mir kam der Gedanke, da� man Traumerlebnisse am besten erkunden k�nnte, wenn man mit der gleichen Bewu�tseinsklarheit systematisch wie im Wachzustand auch die Geschehnisse im Traumzustand verfolgen k�nnte. Ich suchte also nach einer Methode, die es erm�glichen sollte, die n�tige Klarheit im und �ber den Traumzustand w�hrend des Tr�umens zu gewinnen. Hierbei ging ich von folgender einfachen Grundidee aus:

Wenn ich mir tags�ber mehrmals die kritische Frage stelle, ob ich tr�ume oder wache, dann taucht diese Frage fr�her oder sp�ter auch im Traum auf, weil mich das, was mich tags�ber besch�ftigt, gew�hnlich auch im Traum besch�ftigt. Taucht dann die Frage im Traum auf, so kann ich aufgrund irgendwelcher ungew�hnlicher Erlebnisse Klarheit dar�ber gewinnen, da� ich tr�ume. Also stellte ich mir etwa f�nf bis zehnmal tags�ber die Frage, ob ich wache oder tr�ume. Obwohl ich dabei niemals daran zweifelte, da� ich mich im Wachzustand befand, zwang ich mich dazu, sehr aufmerksam irgendwelche Ungereimtheiten beim Erleben und Verhalten zu entdecken. Ich habe diese Methode zur Herbeif�hrung von Klartr�umen sp�ter als Reflexionstechnik bezeichnet, weil sie eine Reflexion �ber den Bewu�tseinszustand erfordert. Nach etwa vier Wochen hatte ich meinen ersten Klartraum: Ich befand mich im Traum auf einem Spaziergang in einer Wiesenlandschaft mit meinen beiden Br�dern und einer meiner Tanten, als die Frage auftauchte, ob ich wache oder tr�ume. Unmittelbar danach war mir klar, da� ich tr�umen mu�te, weil ich wu�te, da� die betreffende Tante vor kurzem verstorben war. Ich war fasziniert von der unglaublichen Echtheit der Traumszenerie und des Traumgeschehens. Ich konnte Blumen pfl�cken, ihren Duft riechen, mich mit den begleitenden Personen unterhalten, was mich vor allem deshalb faszinierte, weil diese Traumfiguren selbst�ndig zu denken schienen. Nat�rlich wu�te ich, da� ihre Gedanken aus den unbewu�ten Anteilen meines eigenen Gehirns stammten. Mir wurde durch die Gespr�che und das Verhalten der anderen Traumpersonen unmittelbar klar, was der Traum symbolisierte. Diese M�glichkeit, w�hrend des Tr�umens sogar Klarheit �ber die Traumsymbolik zu erlangen, betrachtete ich als eine ebenso wichtige Entdeckung wie die realisierte M�glichkeit der Klarheit �ber den Traumzustand. Trotz des Stolzes �ber diese neu gewonnenen Erkenntnisse beschlich mich nach einiger Zeit ein beklemmendes Gef�hl: ich hatte ja noch nie etwas von solchen Erlebniszust�nden im Traum geh�rt oder gelesen und fragte mich, ob und wie ich aus diesem Zustand wieder hinaus kommen k�nne. Als ob meine Tante mir ins Innere schauen k�nnte, sagte sie mir, ich brauche keine Angst zu haben und solle einfach etwas intensiv anstarren, wie etwa die Blume, die ich gerade in der Hand hielt. Darauf schaute ich mir die Blume mehrere Sekunden genau an, worauf diese dann allm�hlich zu verschwimmen begann und ich aufwachte.

Nat�rlich hatte ich nach diesem �berw�ltigenden Erlebnis den dringenden Wunsch, weitere Erfahrungen im Klartr�umen zu sammeln, allerdings ohne ein beklemmendes Gef�hl der beschriebenen Art. Also wollte ich jetzt, nachdem es mir gelungen war, eine Technik zur Herbeif�hrung von Klartr�umen zu entwickeln, zus�tzlich eine Technik zur Beendigung von Klartr�umen finden. Gest�tzt auf bestimmte Befunde der physiologischen Traumforschung, vor allem aufgrund des erfolgreichen Ratschlags meiner Traumtante, etwas intensiv anzustarren, kam ich zur Ansicht, da� das Festhalten des Blicks auf eine beliebige Stelle in der Traumszenerie zum Aufwachen f�hrt, was sich in den folgenden Klartr�umen tats�chlich best�tigte. Da ich jetzt aber kein Interesse mehr an dem vorzeitigen Erwachen hatte, f�hrte ich in den folgenden Klartr�umen umgekehrt rasche Blickbewegungen durch, sobald sich das Ende eines Klartraums durch das Verschwimmen der Traumszenerie ank�ndigte. So gelang es mir, den Traum wieder zu stabilisieren und zu verl�ngern. Auf �hnliche Weise entwickelte ich in Selbstversuchen weitere Techniken zur Herbeif�hrung, Beendigung, Verl�ngerung und Kontrolle von Klartr�umen, so da� ich auch andere Personen, es waren vor allem Studierende, in das "Geheimnis" des Klartr�umens einweihen konnte, ohne mit negativen Folgen f�r diese Personen rechnen zu m�ssen
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(C) Literaturquickies

 

Die seltsame Welt der Tr�ume

Manche Menschen k�nnen sich besser, manche weniger gut an ihre Tr�ume erinnern. Doch wir alle tr�umen jede Nacht. W�hrendessen wissen wir nicht, dass wir tr�umen, oder? Wir nehmen die bizarrsten Traumerlebnisse urteilsfrei hin, durchleben sie einfach ohne dar�ber nachzudenken. Erst nach dem Aufwachen stellen wir fest, dass alles nur Fantasie war. Die Grenze zwischen Wachen und Tr�umen ist allerdings nicht so klar gezogen wie man glaubt.

 

Bewusste Tr�ume

Es kann spontan geschehen, dass man sich bewusst wird, dass man tr�umt. Vielleicht erkennt man einen Traum wieder, den man schon einmal gehabt hat, aber nicht erst hinterher, sondern w�hrend des Traums. Man ist pl�tzlich in der Lage, das Traumgeschehen zu bewerten, sich eventueller Bizarrheiten oder Absurdit�ten bewusst zu werden, w�hrend sie geschehen.
Bewusste (luzide) Tr�ume sind in der Regel bunter, lebhafter als normale Tr�ume und sie sind auch besser zu erinnern. M�glicherweise hat man sogar Zugriff auf seine wahren Erinnerungen.
Ist man sich erstmal bewusst, dass man tr�umt, hat man grunds�tzlich die M�glichkeit, das Traumgeschehen zu beeinflussen.
Interessantererweise hat man auch festgestellt, dass zwei Dinge w�hrend luziden Tr�umen �usserst schwer zu realisieren sind: Lichtverh�ltnisse ver�ndern (wie eine Lampe ein- oder ausschalten) und Lesen (das Gelesene ergibt keinen Sinn oder ver�ndert sich).

 

Falsches Erwachen

Auch wenn man w�hrend eines Traumes gew�hnlich seines Urteilsverm�gens beraubt ist, sollte man doch wenigstens zweifelsfrei feststellen k�nnen, dass man aufgewacht ist. ­ Irrtum. So mancher Mensch ist schon vermeintlich aufgewacht, ist aufgestanden, hat sich zurecht gemacht, gefr�hst�ckt und sich auf den Weg zur Arbeit oder Uni gemacht. Und das alles nur um dann beim tats�chlichen Aufwachen festzustellen, dass alles nur ein Traum war.
Falsches Erwachen kann auch mehrmals hintereinander auftreten. Der Unterschied zu einem normalen Traum, in dem man einfach tr�umt, irgendwo aufzuwachen und irgendwohin zur Arbeit zu gehen, liegt darin, dass die Traumgeschehnisse so ablaufen, wie sie auch in Wirklichkeit ablaufen. Der Traum bietet ein ziemlich genaues Abbild der Wirklichkeit. Auch glaubt man, sich daran zu erinnern, gerade noch geschlafen und getr�umt zu haben, jetzt aber wach zu sein. Schliesslich hat man auch hier u. U. Zugriff auf seine wahren Erinnerungen.

 

Schlafl�hmung

Stellen Sie sich vor, sie wachen in ihrem Bett auf und k�nnen sich nicht bewegen. Sie nehmen ihre r�umliche Umgebung deutlich wahr und sind sich sicher, dass Sie wach sind. Sie sp�ren die Matratze auf der Sie liegen, die Bettdecke, die sie bedeckt. Mit etwas Gl�ck endet diese L�hmung nach einigen Sekunden und alles ist wieder normal.
Es kann jedoch auch sein, dass sie w�hrend dieses L�hmungszustandes das Gef�hl haben, eine Last dr�cke auf ihre Brust. Es f�llt Ihnen schwer, zu atmen. M�glicherweise h�ren Sie seltsame Ger�usche, vielleicht Stimmen. Sie sehen eine Gestalt oder seltsame Lichter. Vielleicht haben Sie aber auch nur das unheimliche Gef�hl, da ist jemand in ihrem Zimmer. Sie sind von Panik ergriffen, versuchen vergeblich, sich zu bewegen. Pl�tzlich ist der "Spuk" vorbei.

Diese Erfahrung nennt man Schlafl�hmung. Man spricht von hypnagoger bzw. hypnopomper Schlafl�hmung, je nachdem, ob sie beim Einschlafen oder Aufwachen auftritt. So furchteinfl�ssend diese Schlafst�rung ist, so harmlos ist sie auch. Man kann lernen, diesen Zustand zu beenden indem man etwa vorsichtig versucht, einen Finger zu bewegen und sich auf das Aufwachen konzentriert.

Es hat seinen Sinn, dass man w�hrend einer Traumphase unf�hig ist, sich zu bewegen. Man w�rde sonst seine Tr�ume ausleben und m�glicherweise sich oder andere verletzen. Manchmal setzt diese L�hmung jedoch schon ein, bevor man richtig eingeschlafen ist, oder sie dauert noch an, wenn man schon dabei ist, aufzuwachen. Manchmal kommen noch Halluzinationen oder Traumbilder hinzu, die von Furcht beeinflusst sind.

Fr�her nannten die Menschen dieses Erlebnis Alpdr�cken. Sie glaubten, von Kobolden, Succuben, Inccuben oder Hexen heimgesucht zu werden. Jeder Kulturkreis hat seinen eigenen Mythos zu diesem Ph�nomen, z. B. "Old Hag" in der Gegend von Neufundland. Heutzutage berichten besonders viele Menschen mit den zu Schlafl�hmung passenden Symptomen, von Ausserirdischen besucht oder gar entf�hrt worden zu sein.

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