Meine Weltanschauung! Vielleicht auch deine?!

Das Gefängnis                                    (Zusammenfassung)

Das Gesetz war unser erster großer Fehler. Im Zweifel an unsere eigenen, angeborenen Moralwerte (das Gewissen) `verfeinerten´ wir Menschen künstlich unser friedliches Zusammenleben und schufen dadurch ein perfektes Chaos. Ein Beweis für die Fehlbarkeit des Gesetzes ist dessen unüberschaubare Komplexität! Kein Mensch könnte ohne seine `natürliche Moral´ danach leben!!
>> Der Mensch glaubt, dass es die `Schuld´ gibt. Es gibt jedoch nur das `Sich-irren´!! <<
Der Mensch glaubt, dass `Strafe´ die `Kriminalität´ besiegen kann, wobei die `Strafe´ doch aus universeller Sichtweise lediglich als `Gegen-Kriminalität´ bezeichnet werden kann!! Es wird in der Justiz gekämpft, bis eine Partei nachgibt. Der Grund für den Kampf ist egal. Die `Wurzel´ der `Kriminalität´ (welche aus der Sicht des jeweiligen `Kriminellen´ natürlich gerechtfertigt ist) wird ignoriert, aus Angst, da das `Anti-Kriminelle´ ja einen Fehler auf der eigenen Seite erkennen könnte...
Die meisten Menschen sind aber von der `Richtigkeit´ der Justiz absolut überzeugt, da sie `normal´ ist!!

Die Normalität ist ein großer Teil der menschlichen Gefangenschaft. Sie gibt dem Menschen das oberflächliche Gefühl, sicher zu sein, setzt ihm allerdings auch gewaltige Scheuklappen auf und verbietet ihm teilweise seine eigene individuelle Entfaltung!! Der `normale´ Mensch denkt, dass `normal´ mit `gut´ und `gesund´ gleichzusetzen ist (und hat vergessen, dass `normal´ nichts anderes als `Durchschnitt´ bedeutet)! `Normal-sein´ bedeutet für ihn, `das Richtige´ zu tun, was natürlich den Glauben an sowas wie `das Richtige´ vorraussetzt. Folglich ist alles, was aus seiner Sicht `anders´ ist falsch! Der normale Mensch sieht sich ernsthaft bedroht, wenn etwas Unnormales seinen Weg kreuzt (siehe Oberflächlichkeit).

>> „Ein einzelner kann sich irren, doch hunderte müssen einfach recht haben!“ <<
Und genau so irrt sich jeder einzelne von ihnen...

Die `normalsten´ aller Menschen (im Umgangssprachlichen meist `Spießer´ genannt) würden niemals auf die Idee kommen, etwas zu tun, was ihr Nachbar nicht auch schon getan hat, bzw. was nicht täglich in den Medien für `gut´ befunden wird...

Die Medien sind ein gewaltiger Teil unserer Gefängnismauern. Für viele Menschen ist tatsächlich nur das real, was die Medien von der Welt zeigen!! Sie halten alles andere für krank oder sogar unmöglich und sind ernsthaft verwirrt, wenn sie mal im realen Leben auf etwas stoßen, das sie noch nicht aus dem Fernsehen kannten!! Mit der eisernen Regel „Die Medien haben immer recht!“ oder „Was die Medien sagen, ist Gebot!“ wehren sich die `Normalen´ gegen jegliche individuelle Erfahrungen und (was ja eben das Schlimme daran ist) verachten (aus unbewusstem Neid) jene, die es nicht tun.

Die Oberflächlichkeit ist dem normalen Menschen nicht übelzunehmen, da er selbst darunter leidet, nicht aus sich herauskommen zu können. Die `Normalität´ (also der Durchschnitt) verbietet Tiefe und Anspruch, da es zu `ungewohnten Erfahrungen´ führen kann, die der `Sicherheit´ der Normalität schaden. Aus Angst, diese Sicherheit zu verlieren, wehrt sich der normale Mensch gegen alles, was ihn zum Nachdenken anregt. Er verachtet jeden, den er nicht sofort einschätzen kann („Der Mensch ist aber komisch; Dem traue ich nicht!“). Desweiteren sorgt die Oberflächlichkeit für eine permanent glänzende weil pflegeleichte Fassade (man kann dabei ja auch nix falsch machen)!
Die oberflächlichsten Menschen bringen es fertig, diesen Schutz vor dem Zusammenbruch ihres zusammengeklauten Weltbildes selbst in ihren festeren Beziehungen (Freunde, Ehepartner) aufrechtzuerhalten und wundern sich, dass ihre Welt so `kalt´ und `lieblos´ ist...

Der Materialismus ist inzwischen keine `schlechte Charaktereigenschaft´ mehr, sondern völlig `normal´. Das `Besitzen´ lässt unsere Fassade wachsen...
Was ist man schon für ein Mensch und welchen `Wert´ stellt man schon dar, wenn man keine goldene Armbanduhr, keine brandneue Markenkleidung, kein technologisch fortschrittliches Kommunikationssystem am Gürtel und kein künstlich weißes Lächeln hat?! Ist es überhaupt möglich, ohne all das zu leben?! Der normale Mensch weiß doch aus den Medien (speziell aus der Werbung), dass es so sein muss, das es einfach keine Alternativen gibt!!
Wir Menschen glauben, `permanentes Glück´ schaffen zu können, schufen jedoch nur eine unüberschaubare Menge an falschen Wertvorstellungen und erreichten dadurch, dass wir heute nicht mehr wissen, was uns noch glücklich machen kann!


Wir redeten uns ein, dass es einen `Sinn des Lebens´ geben müsste, und auf der aufwendigen Suche nach diesem Sinn verloren wir die `Wahrnehmung´ für das Leben selbst.
Jeder glaubt für sich, im Recht zu sein und übersieht dabei ganz einfach, dass es in jeder Hinsicht nur eine `Wahrheit´ geben kann. Und was bringt uns wohl dieser einen `Wahrheit´ nahe, wenn wir uns bei diesem gigantischen Angebot an `falschen Wahrheiten´ etwas aussuchen müssen, um nicht als `unnormal´ aufzufallen?

Inzwischen sind wir Gefangene unserer eigenen Traumwelt. Die Gefängismauern sind unsere schwachsinnig komplizierten und dennoch fehlerhaften Gesetze und das Geld, für das wir uns täglich zum Narren machen. Die Medien sind die Wächter.
Wir Menschen denken, für etwas Höheres zu leben, doch leben wir überhaupt noch?
Und: Was kann höher sein, als das natürliche Leben selbst?

(C) Noseria 2002